Stoßwellentherapie – mit Druck gegen den Schmerz
Verspannter Nacken, steife Schultergelenke, Rückenschmerzen und Gelenkbeschwerden belasten immer mehr Menschen im Alltag und rauben Lebensqualität. Oft werden die Schmerzen chronisch und herkömmliche Therapien bringen keine dauerhafte Besserung. Hier kann die Radiale Stoßwellentherapie helfen, eine moderne Alternative, die schon nach kurzer Behandlungszeit erstaunliche Linderung und Heilungserfolge verspricht.
In der Physiotherapie-Praxis Jürgen Meier sind alle Therapeuten auf diese Technik geschult, modernste Geräte sorgen dafür, dass sie schonend und effektiv ausgeführt werden kann.
Zdenka Höveler, Physiotherapeutin und Manualtherapeutin im Team von Meier, erläutert ihre Anwendung und Wirkung.
Frau Höveler, wie definieren Sie die Radiale Stoßwellentherapie?
Die Radiale Stoßwellentherapie (RSWT) beruht auf der mechanischen Erzeugung von akustischen Stoßwellen im Körper. Die sehr schnell aufeinanderfolgenden Druckwellen breiten sich kugelförmig (radiär) in dem behandelten Gewebe aus und erreichen Muskeln und Fasern in einer Tiefe von bis zu drei Zentimetern. Das Verfahren hat seinen Ursprung in der Behandlung von Nieren- und Gallensteinen, inzwischen ist es als eine der fortschrittlichsten Methoden in der Schmerztherapie anerkannt.
Wie funktioniert die RSWT konkret?
Nach einer ausführlichen Anamnese lokalisieren wir manuell die schmerzauslösenden Triggerpunkte im Muskelgewebe und setzen das kleine, pistolenförmige Handstück des Stoßwellen-Gerätes auf die zuvor mit Gel behandelten Stellen auf. Gearbeitet wird mit unterschiedlichsten Aufsätzen, punktuell und fließend, Druck und Frequenz werden individuell angepasst. Durch die in schneller Folge erzeugten Anspannungs- und Entspannungsreize lockern wir verhärtete, verkürzte Muskelpartien, zerstoßen Schlackenstoffe und stimulieren so körpereigene Reparatur-Mechanismen.
Bei welchen Beschwerden hilft die Stoßwellentherapie?
Die Therapie hilft bei akuten und chronischen Beschwerden im Grunde von Kopf bis Fuß. Wir behandeln Kopfschmerzen, Beschwerden im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich, Knie-Arthrose, Fibromyalgie, Ischialgie und mit großem Erfolg Schmerzen in Kalkschultern und Fersensporn. Das Schöne ist: Mit der RSWT können auch sehr alte Bewegungseinschränkungen verbessert werden.
Wie sind Ihre praktischen Erfahrungen?
Sehr gut und immer wieder überraschend. Ich konnte sogar eine Kiefergelenksperre mit der RSWT beheben und einer Patientin mit Kniebeschwerden helfen, die bei der Gartenarbeit eine nicht mehr für möglich gehaltene Beweglichkeit zurückerlangte. In der Regel genügen rund sechs Behandlungstermine und Patienten spüren eine deutliche Erleichterung oder sind sogar nachhaltig schmerzfrei.
Das Interview führte Petra Stoll-Hennen